Die Wunderknolle
Der Knoblauch (Knobi, Knofi, Knofl, Knowwlich) gehört zur Familie der Amaryllisgewächse, genauer, zur Unterfamilie der Lauchgewächse. Sein lateinischer Name lautet Allium Sativum, was wörtlich übersetzt „ausgesäter Lauch“ bedeutet.
Der deutsche Name Knoblauch entwickelte sich aus dem Alt- wie Mittelhochdeutschen und hat etwas mit den Klauen von Ziegen oder Schafen zu tun, womit auf die Ähnlichkeit der Knoblauchzehen mit diesen hingewiesen wird.
Die Knoblauchpflanze wird bis zu 90 Zentimetern hoch. Die Knoblauchknolle besteht aus einer Hauptzehe und bis zwanzig Tochterzehen, die auch zur Vermehrung der Pflanze benutzt werden. Pflanzt man die Zehen im Frühjahr oder Herbst ein, so entwickeln sich an den Blütenständen kleine Miniaturzehen, die direkt wieder in die Erde gepflanzt werden können. Lässt man der neuen Knolle zwei Jahre für ihre Entwicklung Zeit, so fällt die Ernte ergiebiger aus.
Ursprünglich in Zentralasien beheimatet trat der Knoblauch seinen Siegeszug über die ganze Welt an. Doch nicht immer hatte er einen leichten Stand. So war es zum Beispiel in China verboten, ihn bei der Verehrung der Götter einzusetzen – der äußerst intensive Geruch hätte sie ja verärgern können. Und dieser Geruch sorgt auch heute noch für allerlei Unannehmlichkeiten, die derjenige auf sich nimmt, der Knoblauch gegessen hat.
Sein medizinischer Stellenwert
In Ägypten hatte Knoblauch einen besonders hohen Stellenwert. Bereits die alten Ägypter wussten um dessen gesundheitsfördernde Eigenschaften. Nicht nur, dass er den Arbeitern an den Pyramiden zur Stärkung und zum Schutz gegen Krankheiten verabreicht wurde, auch den verstorbenen Pharaonen wurden Knoblauchzehen in die Nasenhöhle gelegt. Die alten Römer schätzten die antibakteriellen Wirkungen des Knoblauchs ebenso. Und wie allgemein bekannt ist, wurde er als treffliches Mittel gegen allerlei schreckliche Kreaturen wie Vampire, Dämonen und böse Geister eingesetzt.
Tatsächlich hat Knoblauch vielfältige positive Eigenschaften. Knoblauch senkt den Blutdruck. Zudem senkt er die Blutfettwerte und ist in der Lage, zusammenklebende Blutblättchen aufzulösen, was wiederum für ein besseres Fließen des Blutes sorgt. Damit beugt er auch Thromben vor. Knoblauch wirkt antibakteriell und bekämpft zudem Erkältungskrankheiten. Allerdings kann Knoblauch bei einigen Menschen zu Verdauungsstörungen führen.
Knoblauch enthält neben Vitamin E und C, Selen, Phosphor, Eisen und Kalzium auch Alliin, das zu Allicin umgewandelt für die besondere Duftentwicklung verantwortlich ist. Denn sobald der angeschnittene Knoblauch mit Luft in Berührung kommt, entfaltet er seine besonderen Aromen.
Der Einzug des Knoblauchs in die Küche
Man kann Knoblauch in der Küche vielseitig einsetzten. Ob roh, gedünstet oder gebraten, er ist für jeden Liebhaber dieser Knolle ein Genuss. Nur auf eines sollte immer geachtet werden: Braten Sie Knoblauch nie zu scharf an. Er verliert dann nicht nur sein typisches Aroma, sondern er schmeckt auch bitter. Versuchen Sie, wenn möglich, frischen Knoblauch zu bekommen. Er riecht bei weitem nicht so intensiv wie getrockneter Knoblauch oder gar Knoblauchpulver. Und er ist erheblich besser bekömmlich.
Ich persönlich würze gerne folgenden Gerichte mit dieser Knolle: Vitello Tonnato, Tafelspitz, Kassler mit Kartoffelpüree, Steinbutt auf Möhrenreis, Klare Tomatensuppe, Cataplana – ein Gericht mit Meeresfrüchten und Rindergulasch mit Pappardelle (pm)